Verantwortung für die Abschaffung des 99 ziger Busses liegt bei der Kreisverkehrsgesellschaft

Verantwortung für die Abschaffung des 99 ziger Busses liegt bei der Kreisverkehrsgesellschaft

Die Kooperation in der Rodgauer Stadtverordnetenversammlung, bestehend aus den Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Rodgauer Liste, lehnt die Einrichtung eines Ersatzbusses für die Buslinie 99 zwischen den Rodgauer Stadtteilen Jügesheim und Nieder-Roden in den kommenden beiden Jahren ab. Die Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) und der Kreistag hatten Ende 2015 entschieden, die Buslinie ab Ende dieses Jahres nur noch zwischen Seligenstadt und Langen verkehren zu lassen und nicht mehr – wie bisher – regelmäßig vom Bahnhof Jügesheim nach Nieder-Roden. Die vier Fraktionsvorsitzenden Ralf Kunert, Benjamin Schwarz, Heino Reckließ und Karl-Heinz Dauth respektieren diese Entscheidung, halten die Vorgehensweise und Kommunikation des Kreises und der KVG jedoch für befremdlich. Kreis und KVG hätten es von Anfang an versäumt, ihre Pläne an die vertraglichen Bedingungen in Rodgau anzupassen.

 Denn es sein von vornherein klar gewesen, dass die derzeitige Linienführung der Rodgauer-Stadtbusse erst ab Ende Jahr 2019 geändert werden könne und jede vorübergehende Zwischenlösung deutlich mehr Geld koste, als zwei Jahre bis zur Neuausschreibung zu warten. Es sei mehr als scheinheilig, wenn der Geschäftsführer der KVG über die Zeitung ausrichten lässt, dass man ja der Stadt Rodgau angeboten habe, über zwei Jahre einen Ersatzbus einzurichten.

 Denn die Kosten für das „Angebot“ des Kreises hätten ja trotzdem die Stadt Rodgau zu tragen und nicht der Kreis. Stattdessen wäre es nur fair gewesen, die Linie 99 seitens der KVG eben noch zwei Jahre länger, wie gehabt, weiterzuführen. Insgesamt sei das Verkehrskonzept der KVG und des Kreises sehr fragwürdig. Denn während einige Kommunen des Kreises quasi vollständig von Bussen der KVG versorgt würden, sei Rodgau gefordert, einen umfangreichen eigenen Stadtbusverkehr zu unterhalten. Während die KVG-Busse aber nur anteilig von den Kommunen zu zahlen seien, müsste Rodgau seinen Stadtbusverkehr alleine finanzieren. Der von der KVG ausgesuchte 1000m-Radius um die S-Bahnen, innerhalb dessen angeblich kein Busverkehr erforderlich sei, ist aus Sicht der Kooperation vollkommen willkürlich festgelegt, und dient nur als Vorwand der Kostenverlagerung. Die Stadt Rodgau ist aus Sicht der Kooperation finanziell nicht in der Lage, ständig weitere Ausgaben vom Kreis zu übernehmen. Der vorübergehende Wegfall der Busverbindung sei für die Betroffenen unangenehm, Mehrkosten von 230.000 EUR könnten aber nicht einfach mal so geschultert werden. Die Betroffenen könnten vorübergehend auf andere Möglichkeiten ausweichen. Die Stadt Rodgau verfügt über eine gute öffentliche Infrastruktur, nicht nur im Hinblick auf die S-Bahn-Anbindung aller Stadtteile, oder das Anruf-Sammeltaxi, sondern auch beim Radwegenetz. Ab Ende 2019 wird der gesamte innerstädtische Busverkehr neu gestaltet und eine ganzheitliche, finanziell tragbare Lösung gefunden.

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